Tabelle 7: Bissunfälle, veröffentlicht in wissenschaftlicher Literatur seit 1950
FALL Nr. |
BISSUMSTAND
(alle durch unvorsichtiges Hantieren) |
BISS-STELLE |
LITERATUR |
|
1 |
In Gefangenschaft |
Finger |
Shannon 1953 |
2 |
In Gefangenschaft |
Finger |
Shannon 1953 |
3 |
Bei Vorführung |
Finger |
Tinkham 1956 |
4 |
Bei Vorführung |
Daumen |
Grant and Henderson 1957 |
5 |
Bei Vorführung |
Finger |
Albritton et al. 1970 |
6 |
Bei Vorführung |
Finger |
Stahnke et al. 1970 |
7 |
In Gefangenschaft |
Hand |
Roller 1977 |
8 |
In Gefangenschaft |
Bauch |
Heitschel 1986 |
9 |
Fang in Natur |
Unterarm |
Piacentine et al. 1986 |
10 |
In Gefangenschaft |
Hand |
Streiffer 1986 |
11 |
Fang in Natur |
Unterarm |
Bou-Abboud and Kardassakis
1988 and Preston 1989 |
12 |
Kürzlicher Fang |
Wade |
Caravati and Hartsell 1994 |
13 |
Fang in Natur? |
Daumen |
Caravati and Hartsell 1994 |
14 |
In Gefangenschaft |
Schulter |
Caravati and Hartsell 1994 |
15 |
Fang in Natur |
Oberarm |
Caravati and Hartsell 1994 |
16 |
In Gefangenschaft |
Finger |
Strimple et al. 1997 |
17 |
In Gefangenschaft |
Hand |
Cantrell 2003 |
Die Auswertung der Bissunfälle aus den Tabellen 7 und 8 ist sehr aufschlussreich. Die meisten Bisse erfolgten an Hand oder Finger, und zwar durch
in Gefangenschaft gehaltene Gila Monster. Diese Bisse rufen normalerweise starke
Schmerzen und lokale Schwellungen hervor und verursachen seltener schwerwiegende Irritationen, wie
Blutdruckabfall, Herz-Symptome, Blutveränderungen oder Schockzustände. Alle Bisse resultierten aus
unvorsichtigem Hantieren mit Heloderma; einige passierten während öffentlicher Darbietungen
oder bei Vorlesungen in Klassenräumen. Bei den sehr schwerwiegenden Fällen war Alkohol mit im Spiel.
Basierend auf der Analyse von Bisshistorien von Bogert und Martin del Campo (1956), Russel und Bogert (1981),
neuer Bissfallprotokolle und meiner Kenntnis von ca. 30 nicht veröffentlichter Bissfälle sind die
allgemeinen Zeichen und Symptome bei Menschen nach dem Giftbiss sehr ähnlich, wie man sie bei anderen
Warmblütlern beobachtet. Die Symptome äußern sich durch Schmerz, lokale Schwellung, ein Gefühl von Schwäche
, Ohnmacht oder Schwindelgefühl. Die Wunde kann sehr stark bluten, nicht durch die gerinnungshemmende Wirkung
des Giftes, sondern durch den zerfleischenden Effekt der Zähne und des sich Verbeissens.
Der oft sehr starke Schmerz beginnt normalerweise innerhalb weniger Minuten und kann einige Stunden andauern.
Er wird als ein permanentes Brennen beschrieben, wie ein Dorn im Fleisch. Der Schmerz kann sich weit über die
Bissstelle hinaus ausdehnen. Wird jemand in den Arm gebissen, kann der Schmerz sich bis in die Hand und
Schulter ausbreiten. Das Ödem (Schwellung) kann sich in wenigen Minuten weit über die Bissstelle hinaus ausdehnen.
Eine zweite Gruppe relativ häufiger Symptome beinhaltet: Blutdruckabfall, Schwitzen, Erhöhung des
Pulses und Erbrechen. Die "Blut-Chemie" verändert sich: Erhöhung der weißen Blutkörperchenzahl (Leukozyten),
Erniedrigte Kaliumwerte und verminderte Thrombozyten, bei mittelschweren Bissen. Es gibt wenig Hinweise, daß
ein wiederholter Biss Einzelpersonen sensibilisiert und allergische Reaktionen auf das Gift hervorgerufen werden.
Ernsthaftere Fälle scheinen aus Bissen zu resultieren, die mehr in Herzensnähe passieren oder am Bauch, Schulter,
Wade oder Unterarm. Sehr schwere Fälle verursachen extremen Blutdruckabfall, der mit lebensbedrohlichem
anaphylaktischen Schock, Blutgerinnungsstörungen, akutem Herzinfakt oder extremem Durchfall und Schläfrigkeit (Lethargie),
begleitet wird.
Tabelle 8: Anzeichen/Symptome und ihre Häufigkeit
SYMPTOM |
PROZENT (%) DER FÄLLE |
GEMELDETE BISSE
(aus Tabelle 7) |
|
Schmerz |
82 |
1-3,5-8,10-13,15-17 |
Lokale Schwellung (Oedem) |
82 |
1-7,9-11,13,15-17 |
Schlappheit, Ohnmacht, Schwindel |
65 |
1,3,4,6,8,11-13,-15-17 |
Übelkeit |
65 |
2,3,5-8,10,12,14,16-17 |
Erniedrigter Blutdruck |
47 |
6,8-14 |
Schwitzen (Diaphoresis) |
47 |
4,8-11,13,16-17 |
Herzrhytmusstöhrungen (Tachycardie) |
35 |
5,8,11,12,14,15 |
Erbrechen |
35 |
3,5,10,12,14,17 |
Erhöhte Zahl weisser Blutkörperchen |
29 |
6,8,11,12, 17 |
Überempfindlichkeit um die Bisstelle |
24 |
1,2,12,16 |
Erniedrigte Kaliumwerte im Blut |
18 |
8,9,11 |
Erniedrigte Plättchenzahl (Thrombozyten) |
18 |
8,11,17 |
Blaufärbung der Bisstelle (Zyanosis) |
13 |
3,8 |
Abnormale Reaktionen am Herz |
12 |
7,11 |
Geschwollene oder schmerzende Lymphknoten |
12 |
10,11 |
Trägheit (Lethargie) |
12 |
8,14 |
Schockzustand (Anaphylaxie) |
6-12 |
9, 17? |
Durchfall |
6 |
8 |
Ohrensausen (Tinitus) |
6 |
2 |
Tränenfluss |
6 |
8 |
Erniedrigte Körpertemperatur |
6 |
12 |
Pupillenverengung (Myosis) |
6 |
14 |
Diese Beschreibungen zeigen die starken Auswirkungen auf den Stoffwechsel durch die Kallikrein-ähnlichen und
bioaktiven Eiweiße des Heloderma-Giftes. In einem der äußert ernsten Bissfälle hatte eine junge Frau
eine Gila-Krustenechse unter ihrer Jacke versteckt und ist so in ein Gasthaus eingekehrt.
Die Echse biss sie in den Bauch. Ihre Schreie machten den Wirt aufmerksam, und ihr Freund entfernte das Monster,
indem er ihm den Kopf abtrennte. Als sie im Krankenhaus ankam, war die Frau fast handlungsunfähig, hatte
große Schmerzen, übergab sich ständig und hatte Durchfall. Sie blieb 36 Stunden auf der Intensivstation.
Dieser Fall ist bemerkenswert, denn bei der Frau zeigte sich eine Symptomatik, die von Choleraerkrankungen
oder VIP (gastrointestinales Hormon) absondernden Tumoren (WDHA-Syndrom) bekannt ist.
Ende der Übersetzung.
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